FÖJ, BFD und Praktika

Freiwilliges Ökologisches Jahr und Bundesfreiwilligendienst

Alljährlich vergibt der NABU-Woldenhof zwei Plätze im Bundesfreiwilligendienst (BFD) und zwei Plätze für das FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr). Davon sind jeweils zwei Freiwilligenstellen der Landwirtschaft und zwei dem Schulbauernhof zugeordnet.

Im Bereich Schulbauernhof werden die Freiwilligen hauptsächlich in der Betreuung von Schulklassen, Tagesgruppen und Freizeiten eingesetzt. Bei der Durchführung von Programmen werden bestimmte Bildungsziele verfolgt und altersgerecht umgesetzt, hierzu gehören Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft und Konsumverhalten sowie ethische Grundsätze in der Tierhaltung.

Bei der Fütterung der Hoftiere und bei den täglichen Weidekontrollen unterstützen die Freiwilligen aus dem Schulbauernhof ferner die Freiwilligen aus der Landwirtschaft.

Deren Hauptaufgabe liegt hingegen in der Betreuung der Tiere, dem Stecken und Freischneiden von Zäunen und der Weidepflege. Auch Erntearbeiten und verschiedene Transportaufgaben gehören zu ihrem Einsatzfeld.

Nach einer ausreichenden Einarbeitungszeit sollen alle Freiwilligen dazu befähigt werden, selbstständig und mit einem gewissen Maß an Eigenverantwortlichkeit zu handeln.

Viele unserer ehemaligen Freiwilligen fanden nach dem Freiwilligenjahr ihr Glück in der Bildungsarbeit, der Landwirtschaft und dem Naturschutz, oder sahen das Jahr auf dem Woldenhof als optimale Vorbereitung für ein Studium der Tiermedizin oder einer naturwissenschaftlichen Richtung.

Interessierte an einem Freiwilligenjahr sollten ihre Bewerbungsunterlagen bis zum 15. April eines Jahres bei den entsprechenden Stellen einreichen. Weitere Informationen über das FÖJ findet ihr hier, über den BFD hier. Auch Direktbewerbungen beim Woldenhof sind möglich. Der Woldenhof bietet den Freiwilligen eine Unterkunft an.


Zeitungsartikel über die Freiwilligengeneration 2020/2021

Seit 2 Monaten aktiv für den Naturschutz

Neue Freiwillige für den NABU-Woldenhof seit August 2020

 

Wiegboldsbur – Sie wollten alle eine Pause nach der Büffelei in der Schule und

bloß nicht noch mal den ganzen Tag im Gebäude sitzen. Die Freiwilligen des NABU-Woldenhofs in Wiegboldsbur, die dort ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolvieren, sind seit August in das Alltagsgeschehen auf dem Hof eingebunden.

 

Den weitesten Weg hatte David aus Baden-Würtemberg. Er wollte an die Küste und hatten nichts gegen eine landschaftliche Veränderung – ein Perspektivwechsel mit allen Sinnen sozusagen. Carlotta, Paula und Malin hatten nicht so eine weite Anreise. Aus Bremen, Obernkirchen (bei Hannover) und Jever führten Ihre Wege sie nun auf dem NABU-Woldenhof.

 

Auch wenn David und Malin in erster Linie für den Bereich Landwirtschaft zuständig sind und Carlotta und Paula sich im Schwerpunkt Schulbauernhof beworben haben, sind derzeit alle vier viel mit den Tieren und Naturschutz beschäftigt.

 

Die diesjährigen Corona-Entwicklungen haben auf dem NABU-Woldenhof zu zahlreichen Veränderungen geführt. Es ist ruhig geworden, - die Schulklassen bleiben aus. Auch Gruppenfahrten wurden größtenteils abgesagt. Schwere Zeiten für den Schulbauernhof!

Und dennoch gibt es alle Hand zu tun. In der Landwirtschaft fällt genug Arbeit für alle an und die Freiwilligen untersützten in vielen Bereichen. Und seit dem zumindest Tagesveranstaltungen möglich sind, kommt auch die eine oder andere Veranstaltung im Bereich Schulbauernhof wieder auf dem Plan.

 

Für unsere vier Freiwilligen lag der Anreiz auf dem Woldenhof zu arbeiten in der Kombination aus Tierpflege und Gruppenbetreuung, und – wie sie betonen – beides miteinander zu vereinen. Man lernt dadurch nicht nur viel über Naturschutz-  und Umweltbildung, sondern auch über sich selbst, sagen die Freiwilligen.

Auch der Auszug von zu Hause in eine WG ist ein spannender Schritt. Eine wichtige Erfahrung ist dabei vor allem nach der Schule etwas Praktisches zu machen. Anpacken statt rumsitzen und zuhören.

 

Unsere vier neuen Freiwilligen werden sich weiter einleben und in den nächsten Monaten noch viele neue Erfahrungen machen.  Auf jeden Fall wird es eine aufregende Zeit, in der es viel Neues zu entdecken gibt.

 

Wiebke Seedorff


Einsatzstellenberichte der FÖJler 2017/2018

Unsere beiden FÖJlerinnen Amelie und Simone haben einmal kurz zusammengefasst, wie sie ihr Freiwilliges Jahr hier auf dem Woldenhof erleben und welche Aufgaben auf die Freiwilligen in den Bereichen Landwirtschaft und Schulbauernhof warten.

Landwirtschaft

"Moin, ich bin Amelie und arbeite auf dem NABU Woldenhof in Wiegboldsbur im Fachbereich der Landwirtschaft. Wiegboldsbur ist ein kleiner Ort zwischen Aurich und Emden, mit ca. 500 Einwohnern.

Häufig werde ich gefragt, warum genau ich denn ein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen würde. Und warum ich das in Ostfriesland auf einem Bauernhof mache, wo man doch auch zu Hause in einer Kleinstadt in Südniedersachsen in der Erde buddeln kann.

Darauf gibt es nicht nur eine Antwort. So wollte ich nach dem Abi erstmal etwas ganz anderes machen und nicht mehr rumsitzen und lernen, lernen, lernen, sondern ein Leben abseits alldessen kennenlernen. Hier auf dem Woldenhof führe ich tatsächlich ein ganz anderes Leben als zu Hause. Ich wohne jetzt mit fünf anderen Freiwilligen zusammen und arbeite jeden Tag mit Tieren.

Die Tierbetreuung ist auch mein Hauptaufgabenbereich. Allerdings umfasst dies je nach Jahreszeit ganz unterschiedliche Aufgaben.

So wird sich im Sommer vorrangig darum gekümmert, die Schafe umzuweiden, freizuschneiden und Zäune zu stecken. Außerdem fahren wir Kontrolle, d.h. wir füttern die Tiere, überprüfen den Stromzaun und, ob es den Tieren gut geht. Beispielsweise ob sie humpeln oder andere Auffälligkeiten anzeigen, die behandelt werden müssen. Unsere Wiederkäuer leben den ganzen Sommer auf Weideflächen in der Nähe des Hofes. Im Herbst werden dann alle Tiere, die vorher auf den Flächen standen, aufgestallt. Ab da besteht die Hauptaufgabe darin die Tiere im Stall zu versorgen, aber natürlich fallen auch immer noch andere Aufgaben an, wie z.B. Sturmschäden beseitigen oder die Entwässerung von Flächen. Hierfür werden so genannte Grüppen geöffnet. Sie sorgen dafür, dass das Wasser wieder ablaufen kann, was im Sommer zum Erhalt der Flächen gestaut wurde. Im Winter fallen außerdem noch Landschaftspflegearbeiten an, wie der Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern oder das Wiederherstellen von Flächen für die kommende Weidesaison. Im Frühjahr beginnt die Lämmerzeit, wir kümmern uns daher viel um den Nachwuchs, dass es Muttertier und Lamm gut geht und sie sich aneinander gewöhnen können. Sollte es doch einmal dazu kommen, dass ein Lamm nicht von der Mutter akzeptiert wird, wird es mit der Flasche aufgezogen; auch diese Aufgabe fällt den Freiwilligen zu. Und ganz nebenbei lernt man extrem viel über die Landwirtschaft und ihren Bezug zum Naturschutz und der Landschaftspflege, sodass Wörter wie Isolatoren, Drenchen oder Grüppen keine Fremdwörter mehr sind.

Das Team vom Woldenhof ist offen und aufgeschlossen, wir haben alle ein entspanntes Verhältnis zu einander, auch die Chefs bilden da keine Ausnahme.

Wichtige Eigenschaften für die Arbeit in der Landwirtschaft sind: Die Bereitschaft körperlich zu arbeiten, ein respektvoller und verantwortungsbewusster Umgang mit Tieren und die Arbeit zu sehen, ohne dass man explizit darauf hingewiesen werden muss, also selbstständig zu arbeiten.

Es sollte einem bewusst sein, dass es sinnvoll ist einen Führerschein zu besitzen und, dass auch alle paar Wochen am Wochenende gearbeitet werden muss, da die Tiere auch dann versorgt werden müssen."

 

Schulbauernhof

"Moin, ich bin Simone und arbeite auf dem NABU-Woldenhof in Ostfriesland im Bereich Schulbauernhof. Ursprünglich komme ich aus Loy, einem kleinen Dorf in der Nähe von Oldenburg.

Ich habe mich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr entschieden, um eine Auszeit vom Lernen und Stillsitzen zu bekommen. Außerdem war mir der ökologische Aspekt wichtig, da ich mich näher mit der Natur und dem Naturschutz beschäftigen wollte. Für den Bereich Schulbauernhof habe ich mich entschieden, da es mir wichtig ist, anderen die Natur näher zu bringen.

Meine Einsatzstelle ist im wunderschönen Dorf Wiegboldsbur, welches zwischen Emden und Aurich liegt. Der Woldenhof ist ein Schulbauernhof mit eigener Landwirtschaft. Wir sind sechs Freiwillige auf dem NABU-Woldenhof, die zusammen in einem Haus direkt neben dem Hof wohnen. Im Schulbauernhofbetrieb und in der Landwirtschaft sind jeweils drei Freiwillige. Unsere gemeinsame tagtägliche Aufgabe ist es die Tiere morgens und abends zu füttern.

Von März bis November kommen Schulklassen, meistens für mehrere Tage, auf den Hof. Wir Freiwilligen aus dem Schulbauernhof führen mit den Gästen, seien es Schulklassen oder Tagesgäste, auf dem Hof Programme durch. Wir haben zum einen Programme, die gezielt auf Naturschutz aufmerksamen machen sollen, zum anderen sind die Programme so ausgerichtet, dass unsere Gäste lernen wie viel Arbeit es ist, Dinge selbst herzustellen. Tiere füttern, Kochen oder Apfelsaft pressen, aber auch Gartenarbeit werden mit den Kindern gemeinsam erlebt. Die Kinder sollen durch die Aktionen ein Gefühl für ihre Umwelt und deren Zusammenhänge bekommen und diese bewusster wahrnehmen.

Zu meinen weiteren Aufgaben gehören auch die eigenverantwortliche Vorbereitungen und Durchführungen der Ferienfreizeiten für Kinder zwischen 8-14 Jahren auf unserem Hof. Auch Bewirtschaftung von Kaffeegruppen, Kindergeburtstage oder die Mitarbeit beim Tag der offenen Tür werden von uns durchgeführt oder unterstützt. Zudem helfen wir „Schulis“ auch in der Landwirtschaft, wenn wir die Zeit aufbringen können und Leerlauf haben.

Das Team auf dem Woldenhof ist ca.20-köpfig, allerdings sind die meisten nicht jeden Tag am Hof. Die Geschäftsführung teilen sich Roland (Schulbauernhof) und Uwe (Landwirtschaft). Die Stimmung unter einander ist gut und wir haben ein lockeres Verhältnis zu unseren Chefs.

Wichtige Eigenschaften für die Arbeit auf dem NABU Woldenhof sind: Durchsetzungsvermögen, respektvoller Umgang mit Tieren und Kindern, kein Problem mit körperlicher Arbeit, offen gegenüber neuen Aufgaben und Herausforderungen sein.

Es sollte einem bewusst sein, dass man alle paar Wochen am Wochenende arbeitet, da die Tiere auch dann gefüttert werden müssen.

In der Umgebung von Wiegboldsbur ist viel zu erleben. Die Urlaubsregion Großes Meer ist in direkter Nähe zum Hof und auch größere Städte wie Aurich oder Emden sind nicht weit weg. Und da man mit fünf anderen Personen zusammenwohnt werden auch die Wochenenden nicht langweilig."

 

FÖJ Logo. Urheber: Bundesarbeitskreis FÖJ
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BFD Logo. Herausgeber: NABU Naturschutzbund Deutschland e.V.
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Praktika

Wenn du Interesse an einem Schüler- oder Studentenpraktikum hast, melde dich gerne bei uns!